"Mehr Mut als Kleider im Gepäck - Reisende Frauen im 19. Jahrhundert "

Vortrag

Der Vortrag rekurriert auf frauenspezifischer Reisekulturforschung und zeigt mutige Frauen, die sich den herkömmlichen Konventionen widersetzten und Reisen als Chance einer selbstbestimmten Lebensführung begriffen. Entschlossen meisterten sie die Schwierigkeiten, verzichteten auf Komfort und sperriges Gepäck, waren anspruchslos in ihrer Ernährung und entwickelten einen eigenen, die Bewegungsfreiheit nicht einengenden Kleidungsstil. Einige bereisten Gebiete, die vor ihnen kein Europäer je betreten hatte und schockierten mit ihrem Auftreten die Zeitgenossen. Die Reiseberichte der Frauen unterscheiden sich von denen der Männer, da sie ihr Hauptaugenmerk auf die Bereiche richteten, die ihnen durch eigene biographische Erfahrungen bekannt waren, wie etwa Haushaltsführung, Kindererziehung oder den Frauenalltag in der fremden Kultur. Dabei betrachteten sie die Fremde aber - dies allerdings ähnlich wie die Männer - mit dem Überlegenheitsgefühl der Europäerin.