Wie frei sind wir wirklich? - Frauenleben im Zeitalter der Selbstoptimierung und des Kapitalismus. Diskussion feministischer Essays von Katie Roiphe und Eva Illouz

Vortrag

Wie frei sind wir wirklich in unserer Lebensgestaltung? Wer entscheidet wie ein gutes Leben auszusehen hat? Welchen Einflüssen auf unsere  Beziehungen und unser Familienleben sind wir ausgesetzt? Mit Messy Lives hat Katie Roiphe, amerikanische Journalistin und alleinerziehende Mutter zweier Kinder, ein Plädoyer gegen die unsichtbaren Regeln des bürgerlichen Lebens und für ein unaufgeräumtes Leben geschrieben.
Eigentlich wissen wir ja, was wir tun müssen, um gesund und glücklich zu sein: regelmäßiges Joggen, Yoga für die spirituelle Erdung, wenig Fleisch und viel Gemüse essen, auf Alkohol und raffinierten Zucker verzichten. Für Konflikte in der Familie gibt es Paartherapie und Erziehungsratgeber. Katie Roiphe entzieht sich allerdings diesen modernen Diktaten einer sich selbstoptimierenden Gesellschaft und wirft einen kritischen Blick auf die Tendenz zum braven Angepassten und „Aufgeräumten“ in unserem Leben.


Die israelische Kultursoziologin Eva Illouz beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Romantik und Konsum. Sie hat zuletzt in 2011 in ihrer viel diskutierten Studie Warum Liebe weh tut das gestörte Verhältnis der Geschlechter im Kapitalismus analysiert und gleichzeitig neue Formen leidenschaftlicher Liebe gefordert.

Beide Autorinnen haben sich außerdem mit dem Phänomen des Bestsellers „Shades of Grey“ und dessen Bedeutung für weibliche Sexualität auseinander gesetzt.


Ausgewählte Textstellen aus den Essays der beiden Autorinnen werden vorgestellt und Grundlage einer Diskussion sein.