Geschlechtergerechte Sprache: "Moraldeutsch" und "Sprachverhunzung" oder sprachlicher Ausdruck gesellschaftlicher Veränderung?

Brunch und Vortrag

Die Differenzierung nach den biologischen Geschlechtern ist die früheste Einordnung, der alle Menschen unterworfen werden .Sprache macht nicht nur die biologische Differenz sichtbar, z.B. in geschlechtsspezifischen Vornamen und unterschiedlichen Artikeln, sondern transportiert auch die Vorstellungen, die eine Gesellschaft als männlich oder weiblich akzeptiert.

Dass Sprache aber auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert, steht außer Frage. Mit ihrer Etablierung in der Arbeitswelt konnten Frauen gegen hartnäckige Widerstände z. B.  weibliche Berufs-bezeichnungen durchsetzen. Im Moment dreht sich die Debatte um den Plural des „generischen Maskulinums“, das beansprucht, dass Frauen bei männlichen Bezeichnungen automatisch mitgemeint seien. Die Forderung von Frauen, nicht mitgemeint, sondern explizit angesprochen zu werden, stößt auf erbitterte Widerstände.

Mit unserem eigenen Sprachgebrauch können wir dazu beitragen, Frauen sprachlich sichtbar zu machen und dafür zu sorgen, dass diese Sichtbarkeit in die Alltagssprache übernommen wird.